Corinnas Liberiareise

05.05.2012 10:12

Corinnas Liberiareise vom 29.4. – 06.05.2012

Sonntag, 29.4.12

9.10 Uhr geht’s los von München nach Brüssel. Im Handgepäck ein Keyboard für Anthony. Zum Glück ist der Flug nicht voll besetzt und die Airline kulant, sodass ich es mitnehmen kann.

17 Uhr Ankunft in Monrovia und schon die erste Überraschung, mein 2.er Koffer ist nicht angekommen. Leider der Koffer mit Patengeschenken, Buntstiften/ Malheften für die Kids und all meine Kleidung. Ich muss eine Anzeige aufgeben und bin der letzte Passagier, der den Flughafen verlässt.

Dann Wiedersehensfreude J Anthony und Emmanuel holen mich mit Jeep und Fahrer ab. Gerade noch in München gefrühstückt und zum Abendbrot zurück in Westafrika!

Montag, 30.4.12

8 Uhr Frühstück mit Ananas, Brötchen und Rührei, lecker

Los zu Brussel Air um nach meinem verlorenen Koffer zu fragen, anstandslos erhalte ich 100 USD für die Erstausstattung, hoffen dass der Koffer mit dem Flieger am Mittwoch abend kommt

Marktbesuch um Wechselkleidung für mich zu kaufen

Anschließend Besuch im Waisenhaus mit Luftballons im Gepäck, große Wiedersehensfreude auch am Waisenhaus, freu mich wieder hier zu sein J

Mr. Goe unser Physician Assistent und unsere neue Krankenschwester Rachel sind da, heute ist Kliniktag. Ich habe ein Medizinbuch und 4 Medizinposter im Gepäck. Rachel ist aus der Community und wird unsere kleine Waisenhausambulance bekannter machen, Medikamente müssen nachbestellt werden und ein Formblatt für das Gesundheitsministerium ausgefüllt werden.

Anschließend sehen wir nach den Hühner, sie laufen recht munter im Stall herum und es ist auch schon erkennbar, wer die Hähne sind ;-) 1er trohnt auf einem Eimer und überwacht seine Hennen;-) Anthony schenkt mir eine Melone aus eigener Ernte J

Am frühen Abend geht’s zurück zum Guesthouse. Othello wartet dort schon. Ich habe die Ausbildungspatenschaft für ihn übernommen, er studiert Krankenpflege. Zum Glück war sein Medizinbuch auch in dem Koffer der angekommen ist. Wir essen alle wieder reichlich im B1.

Dienstag, 01.05.12

Heute geht’s nach Bong Mines.  6 Uhr geht’s los, wir holen einen Kollegen von „Ingenieure ohne Grenzen“ ab und fahren weiter nach Bong Mines. Frühstück gibt’s im Auto, wir lassen es uns mit Mangosaft, Brot und Keksen gut gehen.

Auf der Sandstraße nach Bong Mines erwartet uns eine Überraschung. Die Chinesen haben die Sandraße nicht nur planiert, sondern ein großes Stück mit Steinen befestigt und noch überraschender, finden wir uns auf einer asphaltierten Teerstraße wieder! Wir fahren auf dem Highway, rechts und links liberianischem Regenwald. Unsere Freude wird jäh bendet, nachdem unser Fahrer vor lauter Freude noch mal das Gaspedal herausgefordert hat, endet ohne Vorwarnung das Stück Teerstraße abrupt wieder in Sand und Schotter…

Wir besuchen die St. Pauls Catholic School. Yogi Mulba empfängt uns, ebenso Father George. Wir haben Lehrergehälter dabei und besprechen das zukünftige Vorgehen und den Stand der Grundstücksverhältnisse für einen Schulneubau, da das aktuelle Gebäude lediglich ein Provisorium ist. Hier werden wir wohl noch weiter geduldig sein müssen. Die betroffenen Parteien verhandeln noch.

Wir treffen auch Aaron, unseren neuen Mitarbeiter. Er wird sich in Bong Mines um das Patenprogramm kümmern. Anthony und Emmanuel weisen ihn in organisatorisches und die Programme am Laptop ein.

Wir besuchen die Mine und halten anschließend Smalltalk im Haus von Father George über die Situation in Liberia und insbesondere Bong Mines. Sein tiefstes Anliegen ist die Analphabetenrate zu senken, denn nur so kann Gewalt und Ausnutzung vermieden werden. Er beschrieb die Folgen von Analphabentum recht einfach, wer nicht lesen und schreiben kann, vertraut nur auf Muskeln und Schönheit, außerdem ist es ein leichtes zu schlechten Arbeitsbedingungen und ohne Arbeitsvertrag eingestellt zu werden.

Nach einem ausgefüllten Tag verabschieden wir uns. Aaron werden wir Samstag für weitere Details in Monrovia wiedertreffen.

Auf der Rückfahrt liefert die Boardkitchen Couscous mit Sweet Pepper Salad und Wiener Würstchen (die kann man tatsächlich im Supermarkt in Monrovia kaufen ;-)

Mittwoch, 02.05.12

8 Uhr Frühstück, heute gibt’s Toast, Marmelade, Peanutbutter, 2 gekochte Eier und Ananas. Zusätzlich haben wir Milch und Cornflakes besorgt. Gut gestärkt geht’s um 9 weiter zur Apotheke um die Medikamentenbestellung aufzugeben. Anschließend geht’s zum Waisenhaus, mit Seifenblasen für alle im Gepäck. Die Kids freuen sich riesig. Anschließend bereiten wir Mais aus eigener Ernte zum Essen vor. Nach der Freude über die Seifenblasen halten die Kids ihre Mittagsruhe. Es ist schön hier zu sein und das nachmittägliche Treiben am Waisenhaus zu beobachten und Zeit für die Kids zu haben…hier ein paar Fotos um die Eindrücke zu teilen…

Donnerstag, 03.05.12

8 Uhr Frühstück, es gibt Hotdog und Bananen. Zuerst geht’s zu Brüssel Air, und hurra mein 2. Koffer ist da. Weiter zum JFK- Hospital für die Formalitäten unserer kleinen Ambulance. Wir werden freundlich und zuvorkommend empfangen. Wenn alle Formalitäten erledigt sind erhalten wir vom Gesundheitsministerium kostenlos Malariamedikamente.

Anschließend treffen wir eine liberianische Zahnärztin welche angeboten die Zähne unserer Waisenkinder zu untersuchen. In ganz Liberia gibt es nur 5 Zahnärzte. Diese versuchen innerhalb der Organisation „smiles for Liberia“ den Kinder Zahngesundheit nahezubringen und fluoridieren die Zähne und in fortgeschrittenen Fällen wird auch gefüllt. In Deutschland nicht zu glauben, aber in Liberia sterben noch Menschen an unbehandelten Zahnentzündungen! Dieses motivierte liberianische Team versucht hier bei den Jüngsten Vorsorge zu betreiben. Wir werden uns beim Programm „smiles for Liberia“ anmelden, allerdings müssen wir bei 5 Personen für ein ganzes Land wohl noch bis zum nächsten Jahr warten bis „unsere“ Kids an der Reihe sind.

Anschließend geht’s zum Waisenhaus, es ist einiges organisatorisches zu besprechen, die Schule und das Gebäude der Jungs braucht neue Zinkplatten für das Dach, für das Waisenhaus werden alltägliche Dinge wie Trinkbecher, Waschbretter, Kissen und anderes benötigt. Letzes Jahr haben wir ein fixes Budget dafür vereinbart und werden nun darauf zugreifen. Morgen geht’s zum Markt! … bis bald

Freitag, 04.05.12

8 Uhr Frühstück, heute gibt’s Tortillabrot mit Fleischfüllung und Mango, ich entscheide mich für Mango ;-) Anschließend geht’s mit Mrs. Langford zum Markt. An der Waterside dringen wir in die Tiefen des einheimischen Marktes vor. Es ist ein wenig, wie auf dem marokkanischen Markt. Schmalen Gassen rechts und links von kleinen Ständen gesäumt und mit gedämpften Licht, da von oben Planen gegen die Sonne schützen. Mrs. Langford steuert zielgerichtet auf einen bestimmten Stand mit Haushaltswaren zu, der Einkaufsbummel kann beginnen: 5 Eimer zum waschen, 2 große Waschschüsseln, 10 Schüsselchen für Waschzubehör, 5 Waschbretter, 24 Trinkbecher, 6 Trinkwassereimer, 48 Löffel, verschiedenes Kochbesteck und 1 riesiger Kochlöffel.

Ich entdecke ein Schild „Made in Liberia“ und nehme mir eine grüne Schüssel mit weißen Streifen als Souvenir mit. Außerdem gleich ein paar mehr für unser nächstes Festival, vielleicht gefallen ja die typisch afrikanisch gemusterten Schüsseln.

Von einer extra Spende eines Mitglieds, kann Anthony auch noch einen großen Sack mit 75 Slippern für alle Kids kaufen. Unser Großeinkauf wird auf einen Schubkarren verladen und im Auto verstaut. In der Stadt sieht man wie es voran geht: 2010 gab es kaum Bürgersteige und asphaltierte Straßen, nun ist alles gemacht und Zebrastreifen zieren den Asphalt.

Anschließend holen wir die bestellten Medikamente an der Apotheke ab und werden wieder freundlichst empfangen. 2 Medikamente die wir nachbestellen erhalten wir als Gastgeschenk, so kommen wir natürlich sehr gern wieder.

Inzwischen ist es Mittag und wir kommen in die Rushhour auf dem Weg zum Waisenhaus, mehr Stopp als Go durch intensivste Verkehrskontrollen die uns schon die ganze Woche aufgehalten haben. Hinter der Kontrolle ist der Verkehr wieder flüssig.

Am Waisenhaus wird der Großeinkauf freudig ausgepackt. Anschließend heißt es „zeigt her eure Füße“ und jedes Kind bekommt passende Slipper, große Freude.

Ich verabschiede mich von unserem Physician Assistent Mr. Goe und unserer Krankenschwester Rachel, da ich sie vor meiner Abreise nicht mehr sehen werden. Wir besprechen letzte Details, Mr. Goe wird sich um die weiteren Formalitäten mit dem Ministerium für Gesundheit kümmern.

Während dessen checkt unser Kollege von „Ingenieure ohne Grenzen“ mit Emmanuel einige unserer Solarlampen, die kleine Wackelkontakte haben. Meist sind nur ein paar Schrauben wieder anzuziehen.

Aaron unser neuer Mitarbeiter in Bong Mines ist auch da um letzte Details zu klären.

Die Zeit ist knapp, in Monrovia wartet die nächste Verabredung, wir müssen los aber morgen sind wir wieder am Waisenhaus…

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